Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau

Kardiologische und angiologische Diagnostik und Therapie

Behandlungen von kardiologischen und angiologischen Erkrankungen in der Klinik für Innere Medizin I (Kardiologie) am Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau

Oberarzt Michael Müller bei einer Herzkatheter-Untersuchung in der Klinik für Innere Medizin I Kardiologie am Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau

Unsere Therapiemöglichkeiten

Invasive Kardiologie – Behandlungsoptionen im Detail

In der invasiven Kardiologie kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz, die eine minimal-invasive Behandlung von Herzkrankheiten ermöglichen. Hier stellen wir Ihnen die gängigsten Therapieoptionen vor:

1. Koronarangiographie

Die Koronarangiographie ist eine bildgebende Untersuchung, bei der die Koronararterien (Herzkrankgefäße) des Herzens mit Kontrastmittel unter Röntgendurchleuchtung sichtbar gemacht werden, um Verengungen oder gar Verschlüsse zu erkennen. Sie ist ein wichtiger Schritt zur Diagnose von koronaren Herzkrankheiten.

2. Ballondilatation (PTCA)

Bei einer Ballondilatation wird ein spezieller Ballonkatheter über einen dünnen Führungsdraht in das verengte oder verschlossene Blutgefäß eingeführt, um die Arterie zu erweitern und den Blutfluss zu verbessern oder wiederherzustellen. 

3. Stentimplantation

Wenn bei der Koronarangiographie eine signifikante Verengung festgestellt wird, kann ein Stent (Gefäßstütze) eingesetzt werden, um das Gefäß offen zu halten und den Blutfluss dauerhaft zu sichern. Wir bieten ausschließlich medikamentenbeschichtete Stents an, die mit speziellen Medikamenten beschichtet sind, um das Risiko von erneuten Verengungen der Arterie zu verringern.

4. Ablation von Herzrhythmusstörungen

Bei der Behandlung von Herzrhythmusstörungen setzen wir verschiedene Ablationstechniken ein, um gestörte elektrische Abläufe im Herzen zu korrigieren und somit den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen:

  • Pulmonalvenenisolation (Kryo-PVI): Bei dieser Methode, die bei Vorhofflimmern Anwendung findet, wird durch Kälteenergie die elektrische Aktivität der Pulmonalvenen isoliert, um die Auslöser von Vorhofflimmern zu blockieren.
  • Ablation bei AVNRT (AV-Knoten-Reentry-Tachykardie): Diese Technik wird zur Behandlung von Tachykardien eingesetzt, bei denen das Herz durch zusätzliche abnormale elektrische Bahnen im AV-Knoten schnell schlägt. Über einen speziellen Katheter wird die überflüssige, elektrisch Verbindung mit Radiofrequenzstrom verödet.
  • Vorhofflatterablation: Diese Ablation wird eingesetzt, um den elektrischen Erregungskreis zu unterbrechen, der beim Vorhofflattern für die schnellen, regelmäßigen Herzschläge verantwortlich ist. Ziel ist es, den normalen Rhythmus wiederherzustellen.

5. Herzschrittmacher und Defibrillatoren

Wir implantieren moderne Herzschrittmacher für Patienten mit langsamem Herzrhythmus sowie implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren (ICD), um vor lebensbedrohlichen Arrhythmien zu schützen. Darüber hinaus bieten wir spezialisierte Geräte an:

  • Nanoschrittmacher:
  • Ein innovativer, miniaturisierter Herzschrittmacher, der direkt im Herzgewebe ohne Kabelimplantation eingesetzt wird. Dies ermöglicht eine minimal-invasive Behandlung bei Patienten mit unregelmäßigem Herzrhythmus, in der neuesten Gerneration auch bei normalem Sinusrhythmus und gelegentlicher Sörung im Überleitungsknoten (AV-Block).
  • S-ICD (Subkutaner Kardioverter-Defibrillator):
  • Ein subkutaner Defibrillator, der unter der Haut implantiert wird, um lebensbedrohliche Arrhythmien zu erkennen und mit einem elektrischen Schock zu behandeln, ohne dass Elektroden im Herzen platziert werden müssen.
  • CRT (Kardiak Resynchronisationstherapie):
  • Diese Therapie wird bei Patienten mit Herzinsuffizienz und „langen Leitungen“eingesetzt. Durch die Implantation eines speziellen Schrittmachers wird die Koordination zwischen den Herzkammern verbessert, was zu einer Steigerung der Pumpleistung führt.
  • LBBP (Left Bundle Branch Pacing):
  • Eine fortschrittliche Technik, bei der der Schrittmacher direkt in den linken Schenkel des Herzleitungssystems implantiert wird, um die Synchronität des Herzens zu verbessern. LBBP wird insbesondere bei Patienten mit Herzinsuffizienz und einem verzögerten Schlagen der Kammern eingesetzt.

Wichtig: Bei der Implantation unserer Schrittmacher- und Defibrillatorsysteme achten wir darauf, dass ausschließlich MRT-taugliche Systeme verwendet werden. Diese Geräte sind so konzipiert, dass sie nach entsprechender Umprogrammierung die Durchführung von  Magnetresonanztomographie (MRT) Untersuchungen erlauben,  was für eine eventuelle Bildgebung des Herzens oder anderer Körperregionen von Vorteil ist.

6. LAA- und PFO-Occluder: Vorbeugung von Schlaganfällen bei Vorhofflimmern und offenen Foramen ovale

Bei bestimmten Patientengruppen mit Vorhofflimmern oder einem persistierenden offenen Foramen ovale (PFO) kann das Risiko für Schlaganfälle durch sogenannte Verschluss-Systeme deutlich reduziert werden.

  • LAA-Occluder (Verschluss des linken Vorhofohrs):
    Das linke Vorhofohr (Left Atrial Appendage, LAA) ist bei Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern eine häufige Quelle von Blutgerinnseln, die zu Schlaganfällen führen können. Ein LAA-Occluder wird minimal-invasiv über einen Katheter eingesetzt und verschließt das Vorhofohr dauerhaft. Dies ist insbesondere für Patientinnen und Patienten geeignet, bei denen eine langfristige orale Antikoagulation (Blutverdünnung) nicht möglich oder nicht gut verträglich ist.
  • PFO-Occluder (Verschluss eines persistierenden Foramen ovale):
    Ein persistierendes Foramen ovale (PFO) ist eine angeborene Verbindung zwischen den Herzvorhöfen, die sich bei manchen Menschen nicht vollständig schließt. In bestimmten Fällen kann es als Passageweg für Blutgerinnsel dienen, die über den Blutkreislauf ins Gehirn gelangen und dort Schlaganfälle verursachen. Mit einem PFO-Occluder kann diese Verbindung sicher verschlossen werden, um das Risiko für kryptogene Schlaganfälle zu senken – vor allem bei jüngeren Patientinnen und Patienten mit entsprechender Vorgeschichte.

Diese Eingriffe erfolgen unter Bildgebungskontrolle (z. B. transösophageale Echokardiographie) in unserer spezialisierten kardiologischen Abteilung und bieten eine effektive Schlaganfallprävention mit kurzer Erholungszeit.

Unsere nichtinvasiven Diagnoseverfahren

Neben den therapeutischen Optionen bieten wir Ihnen auch hochmoderne Diagnoseverfahren, um die genaue Ursache Ihrer Beschwerden zu ermitteln:

  • Echokardiographie (Ultraschall des Herzens)
  • Langzeit-EKG und Langzeit-Blutdruckmessung
  • Stressechokardiographie (Belastungstest)
  • Belastungs-EKG und Spiroergometrie
  • CT-Angiographie
  • Magnetresonanztomographie (MRT) des Herzens

Intensivmedizin und Weaning

Behandlung und Betreuung von internistischen Notfällen

Alle internistischen Notfälle werden über unsere interdisziplinäre Notaufnahme mit Überwachungseinheiten aufgenommen und auf unserer modernen Intensivstation oder Intermediate-Care-Station (Klinik für Innere Medizin II) weiterbetreut.

Behandlung und Betreuung von langzeitbeatmeten Patienten mit Entwöhnungsproblemen

Ein besonderer Schwerpunkt ist die Behandlung von langzeitbeatmeten Patienten mit Entwöhnungsproblemen vom Respirator (Beatmungsgerät). Die Weaningbetten mit Überwachungsmöglichkeit sind ein wichtiger Bestandteil des Zentrums für Heimbeatmung und Respiratorentwöhnung.

Intermittierende Heimbeatmung bei neuromuskulären Erkrankungen

Patienten mit restriktiven Ventilationsstörungen wie neuromuskuläre Erkrankungen und dem Obesitas-Hypoventilations-Syndrom werden auf eine intermittierende Heimbeatmung eingestellt.

In enger Zusammenarbeit mit und in der Klinik für Innere Medizin II und der physiotherapeutischen Abteilung können Patienten mit schweren, chronischen Atemstörungen auf eine Heimbeatmungstherapie eingestellt werden.

Patienteninformation

Ihre Behandlung – Ihre Sicherheit

Vor jedem Eingriff klären wir Sie ausführlich über den Ablauf, die möglichen Risiken und die zu erwartenden Ergebnisse auf. Wir legen großen Wert auf Ihre Sicherheit und Ihr Wohlbefinden.

  • Vorbereitung auf den Eingriff: Was müssen Sie vor einer Behandlung tun?
  • Nachsorge: Wie geht es nach der Behandlung weiter? Welche Maßnahmen sind nötig, um Ihre Gesundheit langfristig zu erhalten?
  • Häufige Fragen: Wir beantworten die häufigsten Fragen, die unsere Patienten zu invasiven kardiologischen Verfahren haben.

Facharztausbildung Innere Medizin und Kardiologie in Halle

Im Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau verfügt apl. Prof. Dr. Konstantin Heinroth, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I, seit dem 5. April 2023 über die Weiterbildungsbefugnis von aktuell 36 Monaten für die Facharztausbildung Innere Medizin und Kardiologie sowie 6 Monate Notfallaufnahme im Verbund mit PD Dr. med. habil. Harald Fritz und 6 Monate Intensivmedizin im Verbund mit Eckhardt Sebastian Bubel.

Kontakt

So erreichen Sie uns

Die Klinik für Innere Medizin I am Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau des Diakoniewerks Martha-Maria liegt im Grünen in der Dölauer Heide. Wir bieten ein großes Spektrum an kardiologischen und angiologischen Untersuchungen an.

Sie erreichen uns sowohl mit dem Auto als auch mit dem Taxi und dem Öffentlichen Nahverkehr sehr gut.

Unsere Sprechzeiten, die Anfahrt zu uns und unser Team stellen wir Ihnen kompakt vor. Falls Sie noch weitere Fragen haben, verwenden Sie gerne unser Kontaktformular.

Hotline der Kurzliegerstation

  • Telefonnummer: 0345-559 1110
  • Faxnummer: 0345-559 1180

Sekretariat

  • Telefonnummer: 0345- 559 1258
  • Faxnummer: 0345-559 1296

Schrittmacher-Ambulanz:

  • E-Mail: kardiologie.halle@martha-maria.de

EKG- und Rhythmologie- Hotline für Ärzte:

Sie haben ein fragen zu einem EKG Ihrer Patienten oder suche eine Zweitmeinung auf kurzem Weg? Schicken Sie uns gern das EKG mit Angabe einer Kontaktmöglichkeit und Fragestellung, innerhalb von 24h meldet sich einer unserer Fach- oder Oberärzte bei Ihnen.

  • Faxnummer: 0345-559 1180
  • E-Mail: Rhythmologie.Halle@Martha-Maria.de
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