Interdisziplinäre Notaufnahme
Behandlung von akuten Notfallen am Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau
Allgemeine Informationen
Interdisziplinäre Notaufnahme am Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau
Die interdisziplinäre Notaufnahme am Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau ist an sieben Tagen in der Woche 24 Stunden täglich für alle akut erkrankten und verunfallten Patientinnen und Patienten geöffnet, die sich selbst vorstellen oder die durch den Rettungsdienst eingewiesen werden.
Was wird in unserer Notaufnahme behandelt?
Bereits in der Notaufnahme können durch moderne Untersuchungsmethoden wie sofort verfügbare Laborparameter (unter anderem Troponin, D-Dimere) und die Dopplerechokardiografie eine lebensbedrohliche Lungenembolie, ein akuter Herzinfarkt oder eine Thromboseausgeschlossen werden.
Die Notfallbehandlung beinhaltet selbstverständlich auch Patientinnen und Patienten mit akuten Bauchschmerzen, Luftnot nach Unfällen sowie akuten orthopädischen, urologischen, gynäkologischen und Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen sowie die Versorgung von Schlaganfällen.
Die effektive interdisziplinäre Zusammenarbeit und die räumliche Nähe zur modernen Röntgenabteilung mit CT und MRT, den Operationssälen, der Intensivstation, der Stroke Unit und dem Herzkatheterlabor ermöglicht eine unverzügliche Notfallversorgung kritischer Erkrankungen.
Wie komme ich zur Notaufnahme?
- Die Anfahrt erfolgt über die Hauptpforte.
- Der Parkplatz befindet sich für alle Notfallpatienten unmittelbar vor der Notaufnahme.
Team
Leiter der interdisziplinären Notaufnahme
- Dr. med.
Andreas Hillmann
- Leitender Arzt
Ansprechpartner
Susanne Wege
- Interdisziplinäre Notaufnahme
- 0345 559-1618
- 0345 559-1678
Stellvertretender Leiter der interdisziplinären Notaufnahme
Tommy Wolff
- Oberarzt
- 0345 559-1416
- 0345 559-1678
Oberärztin
- Dr. med.
Juliane Komnick
- Oberärztin
- 0345 559-1602
- 0345 559-1678
Triage
Was bedeutet Triage?
Einige Patienten bringen Unverständnis für lange Wartezeiten in unserer interdisziplinären Notaufnahme auf.
Deshalb ist es uns wichtig, den Begriff der Triage zu erklären. Die Behandlung erfolgt nicht in der Reihenfolge des Eintreffens, sondern nach medizinischer Dringlichkeit und nach Fachabteilung. Dementsprechend kann es bei weniger dringlichen Krankheitsbildern zu langen Wartezeiten kommen.
Wie wird die Dringlichkeit eines Notfalls eingestuft?
Die Dringlichkeit der Behandlung wird von unserem geschulten Pflegepersonal anhand standardisierter Kritieren eingeschätzt.
1. Sofort: Höchste Lebensgefahr
Das Personal der Notaufnahme stoppt alle Aktivitäten, um einen Patienten zu versorgen.
Zum Beispiel bei:
- Herzstillstand
- Atemstillstand
- Lebensbedrohliche Blutung
2. Sehr dringend: Lebensgefahr
Lebensbedrohliche Erkrankungen, die schnellstmöglich behandelt werden müssen.
Zum Beispiel:
- Herzinfarkt
- Schlaganfall
- Lähmungen
- Schwerer Asthmaanfall
3. Dringend
Schwere Erkrankungen, die bevorzugt behandelt werden müssen.
Zum Beispiel:
- Offene Brüche
- Nierenkolik
- Schwindel
4. Normal
Erkrankungen mit normaler Dringlichkeit.
Zum Beispiel:
- Durchfall
- Unwohlsein
- Verstauchte Knöchel
5. Nicht dringend
Länger bestehende Erkrankungen und/oder nicht dringliche Erkrankungen, die auch vom Hausarzt behandelt werden können.
Zum Beispiel:
- Chronische Rückenschmerzen
- Zeckenstich
- Husten seit drei Wochen
Informationen zur Triage
Notrufnummern
Die wichtigsten Notrufnummern mit 24-Stunden-Erreichbarkeit
Falls es bei Ihnen zu einem Notfall gekommen ist, sind wir rund um die Uhr für Sie telefonisch erreichbar. Zögern Sie nicht, uns anzurufen. Wir helfen Ihnen gerne.
- Interdisziplinäre Notaufnahme: 0345 559-1684
- Herzkatheterbereitschaft: 0345 559-1090
- Beatmungs-Handy: 0345 559-1080
- Trauma-Handy: 0345 559-1070
- Schlaganfall-Handy: 0345 559-1020
Polizei, Feuerwehr und ärztlicher Bereitschaftsdienst
Neben unseren Notfallrufnummern gibt es noch die allgemeinen Notfallrufnummern in Deutschland. Sie sind deutschlandweit ohne Vorwahl gültig. Das gilt auch für alle Handynetze.
- Polizei: 110
- Feuerwehr: 112
- Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116117
- Giftinformationszentrum Erfurt: 0361 730 30
FAQ
Ein privater PKW ist kein geeignetes Transportmittel für lebensbedrohlich erkrankte Patienten. In diesem Fall rufen Sie umgehend den Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112.
Bei weniger dringlichen Beschwerden können Sie mit dem Bus (Linie 21) oder mit dem Auto zu uns kommen. Es stehen kostenfreie Parkplätze zur Verfügung. Außerdem gibt es direkt an der Notaufnahme Kurzzeit-Parkplätze zum Ein- und Aussteigen.
Wir empfehlen, nicht selbst zu fahren. Ihre Erkrankung könnte die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen oder Sie sind nach der Behandlung möglicherweise nicht mehr fahrtauglich.
Typische Alarmzeichen sind zum Beispiel:
- Akute Atemnot
- Akut einsetzende Schmerzen oder Druck in der Brust
- Akute Blutungen
- (Verdacht auf) Knochenbrüche
- Plötzliche Bewusstlosigkeit
- Neu aufgetretene Lähmungen oder Gefühlsstörungen
- Akut einsetzender Schwindel
- Plötzlicher Sehverlust
- Vergiftung
- Krankenkassen-Chipkarte
- Etwas Bargeld (Taxi, Bus)
- Wichtige Telefonnummern (zum Beispiel: Angehörige, Hausarzt)
- Unterhaltung (zum Beispiel: etwas zum Lesen)
Soweit vorhanden:
- Medikamentenplan
- Pflegeüberleitungsbogen
- Vorbefunde (Labor, Röntgen-CD, Arztbriefe)
- Patientenverfügung
- Vorsorgevollmacht
- Allergieausweis
- Schrittmacherausweis
- Impfpass usw.
Jeder Patient – egal ob privater Transport oder Rettungsdienst – wird nach Einlesen der Krankenkassenkarte nach einem standardisierten Verfahren durch unsere speziell geschulten Pflegekräfte nach der Dringlichkeit der Behandlung eingeschätzt.
Außerdem erfolgt eine Zuordnung zu der zuständigen Fachabteilung (zum Beispiel: Chirurgie, Orthopädie, Innere Medizin). So schnell wie möglich erfolgt ein Gespräch mit dem zuständigen Arzt und die Festlegung der weiteren Schritte.
In Abhängigkeit vom Patientenaufkommen können unter Umständen lange Wartezeiten bis zum ersten Arztkontakt entstehen. Bitte nehmen Sie diese nicht persönlich. Wir geben uns Mühe, Sie so schnell wie möglich zu behandeln.
Je nach notwendiger Diagnostik (zum Beispiel: Labor, Röntgen, CT, Ultraschall) und Konsiliaruntersuchungen verschiedener Fachärzte kann der Aufenthalt in der Notaufnahme in Einzelfällen auch vier Stunden und länger dauern.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass nicht jede Untersuchung sofort und ohne Verzögerung verfügbar ist. Wir lassen Sie nicht warten, um Sie zu ärgern!
Die Notaufnahme ist nicht Teil des stationären Krankenhausbetriebs. Daher findet keine Speisenversorgung durch das Krankenhaus statt. Ein Wasserspender steht zur Verfügung. Bitte planen Sie längere Wartezeiten ein und bringen entsprechend Essen und Getränke mit.
Beachten Sie, dass die Nahrungsaufnahme je nach Krankheitsbild eventuell notwendige diagnostische oder therapeutische Maßnahmen verzögern oder unmöglich machen kann. Im Zweifelsfall bleiben Sie bitte nüchtern (etwas klare Flüssigkeit ist trotzdem möglich) oder fragen Sie nach, ob Sie etwas essen dürfen.
Die Entscheidung über eine stationäre Aufnahme liegt beim behandelnden Arzt. Auch eine Einweisung durch den Notarzt, Rettungsdienst, Hausarzt oder kassenärztlichen Notdienst bedeutet nicht automatisch, dass Sie stationär aufgenommen werden.
Wir sind verpflichtet, die Notwendigkeit einer stationären Behandlung zu überprüfen und ambulante Therapieoptionen auszuschöpfen. Gegebenenfalls erhalten Sie eine Empfehlung für eine ambulante Weiterbehandlung.
Für Interessierte: Hierfür gibt es einen entsprechenden Rechtsrahmen. Paragraf 115b Absatz 1 Satz 3 SGB V regelt allgemeine Tatbestände, bei deren Vorliegen die stationäre Durchführung von Leistungen erforderlich sein kann (sogenannte „Kontextfaktoren“). Diese Kontextfaktoren dienen der Begründung einer stationären Durchführung von Leistungen und sind vom behandelnden Arzt nachzuweisen.
Der Heimweg liegt generell in der Eigenverantwortung unserer Patienten. Auch eine Einweisung über den Rettungsdienst oder den Hausarzt ändert nichts daran. Der Rücktransport ist nicht Teil der medizinischen Behandlung und wird von der Krankenkasse daher in der Regel nicht bezahlt.
Bei einer ambulanten Behandlung besteht nur dann ein Anspruch auf einen Krankentransport, wenn ein Schwerbehindertenausweis mit Merkzeichen „aG“, „BI“ oder „H“ oder ein Pflegegrad 3 oder höher nachgewiesen werden können.
Perfekter Notruf
Der perfekte Notruf (Die 5W)
Um schnell die beste Hilfe zu veranlassen, ist der Mitarbeiter an der Notrufnummer auf präzise Angaben angewiesen. Verschaffen Sie sich vor dem Notruf einen Überblick über die Situation und atmen Sie vor dem Anruf noch einmal tief durch. Diese scheinbar verlorene Zeit wird durch einen perfekten Notruf schnell aufgeholt.
Umschreiben Sie mit prägnanten Stichworten das Ereignis (zum Beispiel: Verkehrsunfall, Feuer, Explosion, Bewusstlose Person, Vergiftung, Sturz von der Leiter). Nennen Sie dabei auch die Art der Verletzung soweit es Ihnen möglich ist. Bei Vergiftungen nennen Sie uns die Menge das eingenommene Mittel (zum Beispiel: Medikament, Reinigungsmittel).
Je genauer die Ortsangabe ist, desto schneller ist Hilfe vor Ort. Orientieren Sie sich an Straßenschildern, Hausnummern, Bushaltestellen oder öffentlichen Gebäuden (zum Beispiel: Stadion, Bahnhof, Kirchen).
Bei Unfällen außerhalb von Stadtgebieten orientieren Sie sich an den sogenannten Stationszeichen. Das sind Kilometer-Schilder oder Landstraßenkennzeichnungen. Nennen Sie uns die Fahrtrichtung.
Teilen Sie uns die Anzahl der Verletzten oder Erkrankten mit. Bei größeren Unfällen reicht eine Einschätzung der Verletzten oder erkrankten Personen.
Nennen Sie uns Ihren Namen und Ihre Rückrufnummer. Bleiben Sie am Einsatzort, aber außerhalb von Gefahrenzonen. Lotsen Sie die eintreffenden Einsatzkräfte zur Einsatzstelle.
Beenden Sie den Notruf bitte erst nachdem Sie dazu aufgefordert worden sind. Der Disponent des Notrufes könnte noch wichtige Nachfragen haben.