
Schilddrüsenchirurgie
Schilddrüsenoperationen werden auf Grund massiver Organvergrößerung, bei Bösartigkeitsverdacht (dann mit Schnellschnittuntersuchung des Gewebes während der Operation) und bei medikamentös nicht zu behandelnder Schilddrüsenüberfunktion (nach Indikationsstellung vom Internisten, Endokrinologen oder Nuklearmediziner) durchgeführt. Die operative Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen erfolgt entsprechend der vorgegebenen Leitlinien der Fachgesellschaften.
Zur Minimierung von Komplikationen, wie Blutungen, Funktionsstörungen der Nebenschilddrüsen und Lähmung der Stimmlippen durch Schädigung des Stimmbandnerven, wird die Operation unter Anwendung des in unserer Abteilung entwickelten Monitoring des Stimmbandnerven und unter Nutzung eines Operations-Mikroskopes durchgeführt. Das Monitoring des Stimmbandnerven ermöglicht eine Funktionsprüfung des Nerven zu jedem Zeitpunkt der Operation. Auf diese Weise kann die Häufigkeit von Stimmbandlähmungen durch eine Schilddrüsenoperation deutlich gesenkt werden. Die Schnittführung am Hals erfolgt angepasst an die Größe der Schilddrüse und kann bei einzelnem Knoten in einem Schilddrüsenlappen die Grenze des Zugangsweges bei minimal invasiver Schilddrüsenchirurgie von 2 - 3 cm erreichen.
Desweiteren führen wir Nebenschilddrüsen-Operationen bei primärem Hyperparathyreoidismus ohne Verdacht auf MEN2a (genetisch bedingte Nebenschilddrüsenerkrankung) durch. Dabei ist ein solitäres Adenom einer Nebenschilddrüse (85 %) die häufigste Ursache. Auch dieser Eingriff erfolgt unter Neuromonitoring des sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Nebenschilddrüsen befindenden Nervus laryngeus recurrens und unter Nutzung eines Operations-Mikroskopes. Die intraoperative Schnellschnitt-Diagnostik identifiziert das entfernte Gewebe als Nebenschilddrüsengewebe. Anhand der während der OP nach Absetzen der erkrankten Nebenschilddrüse veranlassten Hormonbestimmung kann der Erfolg des durchgeführten Eingriffes gemessen werden.