
Diagnostik und Therapie von schlafbezogenen Atemstörungen
Sehr häufig belasten Schnarchen und nächtliche Atemstörungen wie das ,,Schlafapnoe—Syndrom" den Patienten und/oder dessen Partner. Schnarchen und nächtliche Atemaussetzer bedingen sich nicht zwangsläufig, können aber miteinander im Zusammenhang stehen.
Sind erhebliche Aussetzerraten messbar, erfolgt die Einweisung in ein Schlaflabor. Dort erfolgt die Einstellung auf eine nächtliche Therapie mit der Überdruck-Maske (CPAP).
Eine operative Behandlung kommt insbesondere dann in Frage wenn:
- es sich um ein reines Schnarchen ohne Aussetzer handelt,
- die Aussetzerrate sehr gering ist und noch keine Überdruck-Maskenbehandlung (CPAP) erforderlich macht oder
- eine CPAP—Maskenbehandlung vom Patienten nicht vertragen, nicht möglich ist oder aus anderen Gründen abgelehnt wird.
Zur ersten Kontaktaufnahme und Besprechung der individuellen Situation sowie Erörterung — der operativen Behandlungsmöglichkeiten wird durch OÄ Maria Hengst eine spezielle Sprechstunde für schlafbezogene Atemstörungen / Schnarchen, montags 13:30 Uhr durchgeführt (bitte telefonische Anmeldung über die HNO—Ambulanz 0345/559 1145).
Vor jeder operativen Behandlung wird in unserer Klinik eine medikamentös gesteuerte endoskopische Schlafuntersuchung (Video-Schlafendoskopie = MISE) durchgeführt. Dabei kann in einer kurzen überwachten Schlafsituation endoskopisch der Ursprungsort des Schnarchens oder der Aussetzer eingegrenzt und eine spezifische Behandlungsplanung durchgeführt werden. Auch die Eignung für eine Unterkiefer-Vorverlagerungsschiene (UKPS) kann hierbei geprüft werden.
Für die operative Behandlung stehen verschiedene Techniken und Verfahren zur Verfügung, die sich an der individuellen Situation des Patienten und den aktuellen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin orientieren.
Neben klassischen schneidenden Verfahren kommen je nach Befund und Operation zum Beispiel Radiofrequenz- oder LASER-Techniken zum Einsatz.
Als neue Behandlungsmethode führen wir seit 2016 Implantationen von Nervus-hypoglossus-Stimulationssystemen ("Zungenschrittmachern") (Bericht im ZDF) durch. Diese Therapie kommt bei Patienten in Frage, bei denen eine klassische Überdruckmaskenbehandlung (CPAP) beim obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) nicht oder nicht mehr möglich ist. Dabei wird der Atemweg durch gezielte atmungsabhängige Aktivierung der Mundboden- und Zungenmuskulatur offen gehalten, ohne dass der Patient dadurch im Schlaf gestört wird.
Über die speziellen operativen Möglichkeiten, die sich von der Nase über den Mundrachen bis zur Zunge und dem Kehlkopf erstrecken, beraten wir Sie gern ausführlich in unserer Sprechstunde. Bitte bringen Sie dazu alle schon vorhandenen Befunde (z.B. Polygrafie) mit.
Als überregionales Zentrum für operative Schlafmedizin arbeiten wir sehr eng mit dem internistischen Schlaflabor unseres Hauses (OA Dr. Schädlich) zusammen.